Quarzglas

Quarzglas oder auch Kieselglas bzw. fused silica genannt, ist aufgrund der Vereinigung mehrerer besonderer Materialeigenschaften eines der außergewöhnlichsten und wertvollsten Werkstoffe, ohne dessen Existenz viele Anwendungen in Forschung und Industrie nicht denkbar wären. Viele Erfindungen und Entwicklungen, die unser tägliches Leben wesentlich beeinflussen, sind erst durch den Einsatz von Quarzglas gelungen.

Im Gegensatz zu gebräuchlichen, konventionellen Gläsern besteht Quarzglas aus reinem Siliziumdioxid (SiO2), ohne Beimengung von Soda, Kalziumoxid oder anderen Zuschlagsstoffen.

Es ist nahezu frei von Verunreinigungen und ist daher die reinste Form von Glas mit einem außergewöhnlich hohen Glasübergangspunkt von ca. 1200°C, was die Verarbeitung zu Rohren, Laborglas, Apparaturen und Scheiben erschwert. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen natürlichem Quarzglas und synthetischem Quarzglas, welches je nach Vormaterial und Fertigungsprozessen lediglich Verunreinigungen im ppm-Bereich (bei Normalquarz) bzw. im ppb-Bereich (bei synthetischem Quarzglas) aufweist.

Quarzglas zeichnet sich durch die nachstehenden Eigenschaften als idealer und zum Teil unverzichtbarer Werkstoff in vielen hochtechnologischen Industriezweigen:

  • hohe Temperaturbeständigkeit und Erweichungstemperatur
  • hohe Temperaturwechselbeständigkeit
  • hohe Transmission vom UV- bis in den IR-Spektralbereich
  • hohe chemische Beständigkeit und Reinheit
  • hohe elektrische Isolationseigenschaft
  • hohe Bestrahlungsbeständigkeit
  • extrem niedrige thermische Ausdehnung

Quarzglas gibt es auch in opaker Form sowie in ausgewählten Dotierungen, um die optische Durchlässigkeit für spezielle Wellenlängen (Transmission / Absorption) sowie die physikalischen und chemischen Eigenschaften an Anforderungen spezieller Einsatzbereiche anzupassen.